Zimmerstadt
Zimmerstadt ist eine Stadt im Kahlgrundkreis und liegt in der unteren Mainebene in direkter Nachbarschaft zu Aschaffenburg.

Basisdaten | Zimmerstadt |
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Bundesland: | Frankental |
Landkreis: | Kahlgrundkreis |
Höhe: | 114 m ü. NHN |
Fläche: | 13,88 km² |
Einwohner: | 8.431 |
Bevölkerungsdichte: | 607,42 Einw/km² |
Postleitzahl: | 63801 |
Vorwahl: | 06027 |
Kfz-Kennzeichen: | KGK, TTL |
Gemeindeschlüssel: | 17 0 51 120 |
Bürgermeister: | Felix Gärtner (FW) |
1 Geographie und Natur
1.1 Geographische Lage
Die Stadt liegt am Main am westlichen Rand des Spessarts und an der nordwestlichen Ecke des Mainvierecks nahe Aschaffenburg. Östlich des Wohngebietes befindet sich eine kleine Exklave der Gemarkung am Löwensteingraben.
1.2 Natur
Die Eichenwälder sind für den Höhenzug Hahnenkamm des Vorderspessarts prägend.
1.3 Wohnsiedlungen
Außer dem Kernort zwischen Main und Bahntrasse befindet sich im Norden der Gemarkung die Wohnsiedlung Waldstadt, östlich der Bahntrasse die Wohnsiedlung Wingert.
1.4 Nachbargemeinden
2 Name
Während das Kinzigtal mit der Reichsstraße Via Regia gut angebunden war, bestand keine gut ausgebaute Verkehrsverbindung im unteren Maintal. So mussten Händler oder Boten die Via Regia in Hanau verlassen und auf Feldwegen weiter Richtung Aschaffenburg ziehen. Durch die gute Ausschilderung der Reichsstraßen konnte Hanau oft vor Anbruch des Sonnenuntergangs erreicht werden, Kleinostheim dann zu Sonnenuntergang. Die örtlichen Wirte schilderten jedoch die Entfernung zum nahegelegenen Aschaffenburg mit weiteren fünf Meilen aus, in Wahrheit war es dagegen nur eine. So fühlten sich insbesondere Reisende, die erstmals die Strecke zurücklegten, dazu gedrängt ein Zimmer in einen der Gasthöfe der Gemeinde Mainstadt zu nehmen. 1815 erfolgt die Umbenennung in Zimmerstadt a.Main, zum 200-jährigen Namensjubiläum wurde der Zusatz jedoch wieder gestrichen.
3 Geschichte
3.1 Mittelalter
3.2 Neuzeit
Im Dreißigjährige Krieg wurde das Dorf schwer getroffen, das heranrückende schwedische Heer unter Gustav Adolf verschonte jedoch die Stadt Aschaffenburg und ihr erst kürzlich gebautes Schloss. In Folge dessen suchten viele Dorfbewohner Schutz in der nahegelegenen Stadt.
1814 kam Mainstadt zum Königreich Bayern und wurde in Zimmerstadt umbenannt.
3.3 Moderne
Am 1. Juli 1862 wurde Bezirksamt Aschaffenburg gebildet, dem Zimmerstadt ab dann angehörte. Im Zuge des Luftkrieges im Zweiten Weltkrieg gegen das Deutsche Reich wurden bei einem Fliegerangriff am 21. Januar 1945 mehr als 500 Gebäude beschädigt oder gänzlich zerstört, 61 Menschen fanden den Tod.
Seit dem 1. Juli 1972 gehört Zimmerstadt dem Kahlgrundkreis an.
4 Politik
4.1 Bürgermeister
Seit Mai 2014 ist Felix Gärtner (FW) Bürgermeister von Zimmerstadt. 2020 wurde er für sechs weitere Jahre wiedergewählt.
4.2 Stadtrat
Der Stadtrat hat 20 Mitglieder plus den stimmberechtigen Bürgermeister. Im Stadtrat sind B'90/GRÜNEN (3 Sitze), die CSU (7 Sitze), die FDP (1 Sitz), die FW (7 Sitze) und die SPD (2 Sitze) vertreten.
4.3 Wappen

Blasonierung: In Grün rechtsschräg ein silberner Wellenbalken; vornerechts ein blaues Eichenblatt.
Wappenbegründung: Die Farbe Grün soll einen Wald darstellen, über den die Stadt mit ihrem Anteil an Hahnenkamm in großer Fläche verfügt. Fluss und Eichenblatt symbolisieren mit dem Main und dem Spessart jeweils einen geografischen Aspekt der Ortslage.
5 Wirtschaft und Infrastruktur
5.1 Land- und Forstwirtschaft, Weinanbau
Im Stadtgebiet gibt es mehrere Aussiedlerhöfe, die sich der Land- und Forstwirtschaft widmen. Der Schluchthof verfügt zusätzlich über eine Gaststätte. Wie in anderen Orten des Kahlgrunds wird Weinrebe angebaut, der Weinbau hat jedoch im Allgemeinen an Bedeutung für die Gemeinde verloren.
5.2 Gewerbe und Industrie
Nah am Autobahnkreuz Aschaffenburg-West der BAB 3 ist ein Gewerbegebiet mit mehreren Handels- und Dienstleistungsunternehmen angesiedelt. Im Norden der Stadt befinden sich gleich zwei Industriegebiete, wobei im ortsnahen Industriegebiet die Betonindustrie und beim am Stadtrand gelegenen Industriegebiet die Leuchtmittelindustrie (chemische Industrie) hervorzuheben sind.
5.3 Verkehr
Zimmerstadt ist über Fernstraßen (A 3, A 45, B 8) als auch Schiene und Radfernwege angebunden. Über zwei Autobahnbrücken und ein Fußgängerbrücke über eine Schiffschleuse kann das hessische Mainufer mit der Gemeinde Mainhausen erreicht werden.
6 Kultur, Bildung und Sport
6.1 Baudenkmäler
Zu den Baudenkmälern in Zimmerstadt gehören die katholische Pfarrkirche St. Laurentius und das Feldkreuz am Mainufer.
6.2 Bildungseinrichtungen
In Zimmerstadt befindet sich eine Grundschule. Zimmerstädter Schüler können für den weiteren Bildungsweg Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien in Mainaschaff, Tiefenthal und Aschaffenburg besuchen.
6.3 Freizeit- und Sporteinrichtungen
Mit der Maingauhalle verfügt die Stadt über eine dreiteilige Mehrzweckhalle, in dessen unmittelbarer Nähe auch eine Skaterbahn und das Schwimmbad Vitamar sich befindet.